Naadam Festival Mongolei


Naadam Festival Mongolei

Das Naadam Festival ist das Nationalfest der Mongolei. Die Mongolen huldigen beim Naadam Festival Dschingis Khan, messen sich in Disziplinen wie Ringen, Langstrecken-Pferderennen und Bogenschiessen und feiern wilde Partys. Das Naadam Festival wird jährlich am 11. Juli mit einer offiziellen Eröffnungszeremonie eröffnet und endet am 12. Juli mit einer offiziellen Schlusszeremonie. Es handelt sich beim Naadam Festival um "Die drei männlichen Spiele".

Die Kuriltai-Klantreffen waren der Ursprung des Naadam Festival. Diese waren im Mittelalter gesellschaftlicher Höhepunkt. Der 11. Juli ist der Nationalfeiergtag des Landes. Das Naadam Festival ähnelt in seiner Art den Olympischen Spielen. In drei traditionellen mongolischen Sportarten, nämlich dem Ringkampf, dem Bogenschießen und dem Langstrecken-Pferderennen treten die mongolischen Sportler gegeneinander an. Außer bei den Ringkämpfen nehmen auch Frauen an den Wettkämpfen teil. Das Ringerdress mit freier Brust hat, so sagt es die Legende den Zweck, Frauen vom Ringen fernzuhalten.

Das Naadam Festival beginnt mit einer Parade von Mönchen, Soldaten und den Athleten, die mit einer kriegerischen Uniform Dschingis Khans bekleidet sind. Ausserdem findet beim Naadam Festival eine Kranzniederlegung an der Statue des Damdin Süchbaatar und eine Ehrenzeremonie an der großen Statue des Dschingis Khan statt. Die Kunstausstellung " Beautiful Mongolia" wird ebenfalls am 10. Juli eröffnet. Am 11. Juli findet ein Konzert statt und am 12. Juli findet ein Fest der Pferdetrainer, sowie ein Festival mit dem Namen "Deeltei Mongol" statt. Wenn auch das größte Naadam Festival in der Hauptstadt Ulaanbaartar stattfindet, so feiern auch andere kleinere Städte ein Naadam Festival. Selbst im autonomen Gebiet Innere Mongolei der Volksrepublik China wird das Naadam Festival gefeiert. In der autonomen russischen Republik Tuwa wird am 15. August jeden Jahres ein Fest gefeiert, welches Naadym heißt.

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Sportliche Wettkämpfe

Das Pferderennen ist ein sehr eindrucksvolles Erlebnis. Es ist aber so hart, dass es nicht selten sogar zu tödlichen Unfällen kommt. Beim Naadam Festival jagen oftmals mehrere Hundert Pferde über die Steppe. Die meisten Zuschauer verfolgen den Einlauf der Pferde selbst hoch zu Roß. Die Pferde werden in der Steppe je nach Altersklasse gestartet und legen dann Strecken von 12 bis 35 km zurück. Die Pferde sind in Altersklassen von Zweijährigen bis Sechsjährigen eingeteilt. Sind auch Tiere dabei, die älter als sechs Jahre sind, so starten diese in einer eigenen Klasse. Das Rennen der Hengste ist der absolute Höhepunkt. Neben diesen starten ansonsten beim Naadam Festival nur Wallache. Stuten sind nicht zugelassen. Die Jockeys sind keine Erwachsenen, sondern Kinder zwischen sechs bis 12 Jahren. Darunter sind auch viele Mädchen. VIele der Jockeys verwenden keinen Sattel. Die ersten fünf werden nach dem Zieleinlauf ausgezeichnet, wobei der Siegesruhm dem Züchter und dem Pferd gilt. Für erfolgreiche Pferde werden Traumpreise erzielt und stellen für den Züchter einen großen Reichtum dar. Die Nomaden haben über Jahrhunderte Erfahrungen in der Zucht und im Training dieser Pferde gesammelt und haben sich diese Erkenntnisse erhalten.

Der Ringkampf beim Naadam Festival läuft über zwei Tage. An diesem Wettkampf nehmen 512 bzw. 1024 Kämpfer teil. Da der Wettkampf nach dem K.O. Prinzip abläuft, halbiert sich die Zahl der Ringer pro Runde um die Hälfte, bis nur noch zwei im Endkampf stehen. So ist diese merkwürdige Teilnehmerzahl zu erklären. Die Regeln sind einfach: Berührt einer der Kämpfer mit einem anderen Körperteil als den Schuhsohlen die Erde, hat er verloren. Zeitlich ist der Wettkampf nicht begrenzt. Im Endkampf soll es vorgekommen sein, dass Staatsempfänge verschoben werden mussten, da sich das Finale über vier oder mehr Stunden hingezogen hat.

In der Mongolei ist Ringen Sportart Nummer eins. Läuft ein Ringkampf, so sind die Strassen wie leergefegt, weil mongolische Männer und Frauen die Kämpfe am Bildschirm, oder zumindest am Radio verfolgen möchten.

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Die Ringer betreten den Wettkampfplatz mit sehr auffälligen Bewegungen. Es sieht fast aus, als wenn sie den Flug eines mächtigen Adlers darstellen wollen. Mit ausgestreckten Armen bewegen sie den Körper auf und ab. Die Sieger des Ringkampfes erhalten einen Preis in Form von Vieh oder Geld. Es werden auch Titel vergeben. Am begehrtesten ist der Titel "Titan" aber auch andere Titel wie Löwe, Elefant oder Falke sind sehr angesehene Titel. Der Verlierer eines Ringkampfes muss beim Naadam Festival unter den Armen (Schwingen) des Siegers durchgehen, um so seinen Respekt zu erweisen. Spitzenringer genießen in der Mongolei eine ungeheure Popularität. Mongolische Ringer sind heute oftmals populäre Sumo-Ringer in Japan.

Das Bogenschießen steht gegenüber den beiden ersten Wettkämpfen ein bisschen im Schatten. Bei den kleineren Varianten des Naadam Festivals wird es oftmals nicht mehr ins Programm aufgenommen. Holzpfeile mit abgerundeten Spitzen, sowie traditionelle Bögen werden für den Wettbewerb verwendet. Im Unterschied zu anderen Wettbewerben im Bogenschießen wird hier nicht auf Scheiben gezielt, sondern auf Ziele aus Leder, die am Boden stehen und die Größe einer Cola-Dose haben. Für Frauen und Männer gibt es unterschiedliche Entfernungen. Kampfrichter, die neben den Zielen stehen, zeigen das Treffergebnis an indem sie in einer bestimmten Art zu hüpfen anfangen. Jeder kann bei diesem Wettbewerb gewinnen. Beim Naadam-Festival im Jahr 1919 sollen 120 von 122 Teilnehmern alle Ziele getroffen haben. Naja, wer es glaubt !! Jedenfalls bekamen alle 120 Teilnehmer den Titel.

Eines aber ist sicher! Wenn Sie interessiert sind am Naadam Festival teilzunehmen, dann sollten Sie Ihren Besuch in der Mongolei so legen, dass Sie am großen Naadam Festival im Juli teilnehmen können.
 

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